8. Jenaer Kreuzschnitt 2020

Das etwas andere Turnier

Der Kreuzschnitt in Jena war dieses Jahr mutig und experimentierfreudig und fand trotz großen Einschränkungen statt. Man hat sich von Corona und den Einschränkungen nicht einschüchtern lassen, stattdessen wurde ein umfangreiches Infektionsschutzkonzept erarbeitet und bei der Stadt eingereicht, sodass das Turnier –mehr oder weniger wie geplant – über Halloween vom 30.10. bis zum 1.11.2020 stattfinden konnte.

Am Freitagabend ging es mit einem Seminar mit Youngsam los. Zwar waren nur etwa 9 Lehrwillige vor Ort, aber dazu kamen noch einige Leute über die Plattform Zoom dazu, u.a. ein 7-jähriger Junge, 3 kyu, aus der Türkei, der nahezu alle Fragen von Youngsam problemlos beantwortet konnte. Sehr beeindruckend! (Besagter Junge erreichte im Turnier im Übrigen auch den 4. Platz in der Gesamtwertung!) Vor Ort sahen die Hygienevorschiften vor, dass maximal ein Spieler am Tisch saß. So hatte es einen eher schulischen Charakter, was für das Seminar aber gar nicht so verkehrt war – auch ich als 14k konnte mit neuem Wissen nach Hause gehen.

Um mehr Spieler einbinden zu können, fand das Turnier sowohl offline vor Ort (12 Teilnehmer) als auch online über KGS (13 Teilnehmer) statt – ein ‚Hybrid-Turnier‘! Obwohl es das erste Hybrid-Turnier war, von dem ich weiß, gingen die Runden nur mit wenig Verzögerung los und ich hatte sowohl offline als auch online einige spannende Spiele. Jetzt denkt ihr: Online vor Ort – wie geht das denn? Aber die Turnierorganisatoren hatten es doch tatsächlich geschafft, uns mit Laptops (wenn auch teilweise schon etwas älteren Kalibers) auszustatten und so saß ich am Ende an meinem Brett eigentlichen Brett in Jena, entweder mit meinem Gegner oder einem Laptop mir gegenüber. Dass man auch während der Partien die Mund-Nase-Bedeckung nicht absetzen konnte war letztendlich auch kein großes Problem, denn es gab sogar ganz passende „Kreuzschnitt-Masken“, die ausreichend groß waren und so auch genug Luft zum atmen ließen.

Nun mag es so sein, dass sich ein paar Teilnehmer nicht sehr gefreut haben, wenn es nach der Losung hieß „Hybridpartie“, denn für viele war der Grund nach Jena zu reisen, dass sie nicht online bei einem Turnier sondern am echten Brett mitspielen wollten. Doch wenn man bedenkt, dass bis auf wenige Ausnahmen jeder Teilnehmer maximal 2 Partien online spielen musste, dann ist so ein Hybrid-Turnier wohl eine gute Alternative zu gar keinem Turnier (oder einem reinen online Turnier).

Abgeschlossen wurde das Turnier am Sonntag mit einer Siegerehrung, an der per Video und Voicechat über Discord auch die Online-Spieler teilnehmen konnten. Gewonnen hat das Turnier Christopher Kacwin (5d, Bonn) als KGS Teilnehmer, vor Thomas Maile (2dan, Pforzheim) und Erik Weigert (2 dan, JIGS), die beide vor Ort angetreten waren. Daneben gab es viele weitere kleine Preise, z.B. für die beste Dame, den besten Jugendspieler, die besten Spieler in den Kategorien 1 – 9 kyu, 10 – 19 kyu und 20 – 30 kyu, und viele mehr. Fotos alle Preisträger vor Ort.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die Turnierleitung auch in diesen schwierigen Zeiten einen tollen Job gemacht hat – zumal wenn man bedenkt, dass erst Donnerstagnacht entschieden wurde, das Turnier auf eine Hybrid-Variante umzustellen… Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Martin Horatschek, Tobias Langlotz, Manja Marz und Lena Gauthier, sowie alle anderen Helfer vor Ort!

– Elias Lerch –